Freitag, 23. März 2012

Der Farbwechsel des Chamäleons


Der Farbwechsel des Chamäleons ist neben seiner drachenähnlichen Erscheinung und seiner Schleuderzunge eine weitere Besonderheit des Tiers. Dieser neuronale Farbwechsel, das heißt ein nervengesteuerter Farbwechsel, dauert nur ein paar Sekunden bis Minuten und ist damit sehr schnell. Jedes Chamäleon kann seine Farben hierbei von einer artspezifischen „Farbpalette“ auswählen. Das Farbmuster des Reptils ist mit dem individuellen Fingerabdruck eines Menschen zu vergleichen.

Wozu wechselt das Tier die Farbe?
Chamäleons kommunizieren über ihren Farbwechsel miteinander. Sie können mit ihren Farben Drohverhalten, Paarungsbereitschaft und Stress - beziehungsweise Angstgefühle signalisieren.
Eine weitere Funktion des Farbwechsels ist die Tarnung vor Fressfeinden. Natürliche Fressfeinde sind zum Beispiel Schlangen und Raubvögel. Durch Blattmimese vermögen es manche Arten, im dichten Astgestrüpp nahezu unsichtbar zu erscheinen. Der wichtigste Faktor für den Farbwechsel ist jedoch die Körpertemperatur des Chamäleons. Diese wechselwarmen Tiere verfügen über keine konstante Körpertemperatur und müssen diese über den Farbwechsel regulieren. Man kann sich dies an einem schwarzen Stück Stoff im Sommer verdeutlichen. Ein schwarzes Stoffstück wird unter Sonneneinstrahlung wärmer als ein weißes Stoffstück, da die Strukturfarbe Schwarz das ganze Spektrum des Sonnenlichts absorbiert, die Strukturfarbe Weiß das ganze Spektrum reflektiert. Das Chamäleon nimmt demnach morgens dunklere Farben an, um sich aufzuwärmen. Nach einem langen, heißen Tag nimmt es dann hellere Farben an, um sich abzukühlen. Chamäleons sind also in der Nacht hell gefärbt.

Wie wechselt ein Chamäleon die Farbe?
Die Haut des Reptils besteht aus 4 Schichten. Die obere Schicht ist die schuppige Hornhaut. Darunter liegen drei Schichten aus Chromatophoren. Eine Chromatophore ist eine an Muskelzellen angebundene Farbzelle, die bei einem Nervensignal durch Kontraktion der Muskeln geweitet werden kann. Somit wird die Farbe auf der Haut sichtbar gemacht. Xanthophoren und Erythrophoren, mit gelbem und roten Farbstoff gefüllte Farbzellen, bilden die erste Schicht. Die zweite Schicht bilden die blauen Guanophoren und darauf folgen die melaningefüllten Melanophoren. Die Melanphore kann andere Farbzellen überlagern und somit eine bestimmte Farbe hervorheben, wobei sie das Melanin über gewisse Transportschienen verteilt. Nun trifft Sonnenlicht auf die Chamäleonhaut, die geöffneten Xanthophoren und Erythrophoren ergeben zusammen einen orangen Farbeindruck. Dieser wird gekoppelt mit dem Tyndall-Blau der Guanophoren und die Chamäleonhaut erscheint dem Betrachter dunkelgrün (S. Abbildung). Durch Überlagerung und Schließung dieser Farbzellen kann das Chamäleon alle 
möglichen Farbkombinationen bilden.

2 Kommentare:

  1. ich finde das chamäleon sehr spannend und überlege gerade, mir eins anzuschaffen. zu hause halte ich bereits zwerggeckos und leopardgeckos, aber chamäleons haben noch etwas für sich. diese anpassungsfähigkeit finde ich einfach cool!

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